• Quelle: © Oberösterreich Tourismus GmbH / Robert Maybach

Almfinder:

Wissen macht glücklich

Wer viel weiß, findet sich besser zurecht – deshalb klären wir Sie hier über die wichtigsten Almbegriffe, die Geschichte der Almen, ihre Funktionen sowie aktuelle Förderungen auf und machen Ihnen mit besonderen Rezepten eine Wanderausflug mehr als schmackhaft!

Die Sprache der Almen

Gesamtheit der Eigentümer jener Liegenschaften, denen Anteile an einer agrargemeinschaftlichen Liegenschaft zugeschrieben sind. Eine Agrargemeinschaftsalm ist eine Alm im Eigentum einer Agrargemeinschaft. Laut OÖ. Flurverfassungs-Landesgesetz hat die Agrarbehörde festzustellen, welche Liegenschaften agrargemeinschaftliche Liegenschaften sind.

Laut Oö. Alm- und Kulturflächenschutzgesetz sind Almen die in den alpinen Regionen der Bezirke Gmunden, Kirchdorf an der Krems, Steyr-Land und Vöcklabruck (= Almregion) gelegenen Grundflächen, die sich wegen ihrer Entfernung zum Heimgut und zur Siedlungszone und wegen ihrer Höhenlage und der dadurch verkürzten Vegetationsperiode zur weidewirtschaftlichen Nutzung eignen. Zu den Almen gehören auch die für die Almbewirtschaftung erforderlichen sonstigen Grundflächen, Gebäude und anderen Anlagen. Die Feststellung der Almeigenschaft fällt in den Zuständigkeitsbereich der Agrarbehörde.

Zeitpunkt, an dem die Tiere die Alm verlassen.

Mähfläche zur Heugewinnung für Not- und Zufutter in der Nähe der Almgebäude.

Zeitpunkt, an dem die Tiere auf die Alm gebracht werden.

Alle Gebäude, die zu einem Almbetrieb gehören. Stall und Wohngebäude getrennt oder kombiniertes Almgebäude (Wohn- und Wirtschaftsgebäude unter einem Dach): Hintereinandhütte, Nebeneinandhütte, Übereinandhütte oder Hohe Hütte und Kaser.

Person, die während der Alpungsperiode für die Betreuung der Tiere zuständig ist.

Amtliches, öffentlich einsehbares Verzeichnis aller Almen eines Bundeslandes, das für jede Alm die wichtigsten Merkmale wie Name, Lage, Gesamtfläche, Kulturartenverteilung, Eigentümer und dergleichen enthält.

Einforstungsalm, Gemeinschaftsalm, Genossenschaftsalm, Pachtalm, Privatalm

beweidete, mit Futterpflanzen bestandene Flächen einer im Almkataster eingetragenen Alm. Unterschieden werden Reinweiden, bestockte Weiden, Waldweiden

Wälder, deren Wohlfahrtswirkung gegenüber der Nutzwirkung Vorrang hat und Wälder, die der direkten Abwehr von Gefahren dienen, die sich aus dem Zustand des Waldes oder seiner Bewirtschaftung ergeben und die bei wichtigem volkswirtschaftlichem bzw. öffentlichem Interesse mittels Bescheid der Forstbehörde in Bann gelegt worden sind.

Gesamtheit des auf eine Alm aufgetriebenen Weideviehs [in Stück, GVE (historisch: Gräser, Kuhgräser, Kuheinheit, Normalkuhgräser)].

Eingeräumtes Recht, Personen, Tiere und Sachen über fremden Grund zu bringen. Die Rechtseinräumung erfolgt mit Bescheid der Agrarbehörde laut Oö. Bringungsrechtegesetz.

Alm, die aufgrund eines verbrieften Weidenutzungsrechts bewirtschaftet wird; früher fälschlich als Servitutsalmen bezeichnet.

Grundbücherliche oder außerbücherlich verbriefte Rechte zur Weide-, Holz- oder Streunutzung auf fremdem Grund und Boden. Laut Oö. Einforstungsrechtegesetz ist für Einforstungsrechte die Agrarbehörde zuständig.

Nicht laktierendes Vieh wie Jungvieh, Ochsen, Stiere, Kalbinnen

Alm die vorwiegend von nicht laktierendem Vieh wie Jungvieh, Ochsen, Stiere, Kalbinnen bestoßen wird.

Jene Stellen, an denen der Pflanzenbestand aufgrund punktueller Überdüngung durch Weidetierexkremente nicht abgeweidet wird.

Alm im Eigentum einer Gemeinschaft bürgerlichen Rechts; die Alm gehört meist zu mehreren Liegenschaften und die Miteigentümer bilden eine Miteigentumsgemeinschaft bürgerlichen Rechts; Bewirtschaftung erfolgt gewöhnlich durch jede Liegenschaft getrennt, was zu einer Vielzahl von Almgebäuden und zur Splitterwirtschaft führt.

Alm im Eigentum einer registrierten Genossenschaft oder einer eigens zur Bewirtschaftung gegründeten Alm- und Weidegenossenschaft.

früher KE (Kuheinheit) bzw. Normalrind: Die Großvieheinheit (GVE) ist eine gemeinsame Einheit, um den Viehbestand in einer einzigen Zahl ausdrücken zu können. Die Stückzahlen der einzelnen Vieharten werden in GVE umgerechnet. Für jede Viehart ist nach Altersklassen und Nutzungsformen ein Umrechnungsschlüssel festgelegt.

Fläche, die mit Tieren vom Heimbetrieb aus beweidet wird; kann als Vor- und Nachweide für das Almvieh genutzt werden.

Wohnbereich, Stall und Tenne sind unter einem Dach hintereinander angeordnet.

zweigeschoßiges Gebäude; Stall und Lagerraum im Erdgeschoß; Aufenthalts- Arbeits- und Schlafraum im 1. Stock; Ursprung: seit dem 18. Jhdt. um wertvolles Holz bei Instandsetzungsmaßnahmen einzusparen (= halbe Grundfläche, halbe Dachfläche!)

kleines Nebengebäude, oft in den Hang gebaut, das ursprünglich als Käse- bzw. Butterkeller genutzt wurde.

Bezeichnung für Stall.

Unterteilung einer Alm durch Zäune in mehrere Weideeinheiten.

Bevorzugte Ruheplätze des Weideviehs mit typischer Pflanzengesellschaft (Ampfer, Brennnessel, usw.) durch Nährstoffanreicherung.

Mit Lärchen bestockte Weidefläche.

für den vorwiegenden Auftrieb von Milchkühen.

Schlegeln oder Mähen einer Fläche zur Weidepflege, wobei die Biomasse nicht von der Fläche entfernt wird.

dabei wird täglich vom Heimbetrieb auf die Alm „gependelt“ und das (meist Jung-)Vieh versorgt – eben „Nachschau“ gehalten.

quadratischer Grundriss; nach dem First durch eine durchgehende Längswand geteilt in Stall und Arbeits- bzw. Wohnbereich; die beiden Eingänge sind meist auf der ostseitigen Giebelseite situiert; der Stallteil ist oft breiter als die „Hütte“.

Alm, die aufgrund eines Pachtverhältnisses bewirtschaftet wird.

Mähen von Unkräutern und/oder Weideresten.

Eingezäunter Bereich einer Alm, auf dem Vieh auf engem Raum zum Schutz vor Witterung, zur Weidepflege oder vor dem Almabtrieb zusammengetrieben werden kann.

Alm im Eigentum einer oder mehrerer physischer Personen.

Verwendung von Waldboden zu anderen Zwecken als solchen der Waldkultur (z. B. Weide), also eine Verringerung der Waldfläche.

Recht zum Einstand oder Unterstand von Vieh bei oder nach vorübergehendem Schneefall in Waldgrundstücken.

Unterschieden wird gem. Forstgesetz zwischen Standortsschutzwäldern und Objektschutzwäldern; Standortsschutzwälder sind Wälder, die auf besonderen Standorten stocken und deren Standort durch die abtragenden Kräfte von Wind, Wasser oder Schwerkraft gefährdet sind; Objektschutzwälder sind Wälder, die Menschen, menschliche Siedlungen oder kultivierten Boden schützen.

in der Eisenwurzen beheimateter Begriff für Almer oder (inneralpin) Alper(er) = Senner/in

Gehölze, Gebüsch und Zwergsträucher schneiden und von der Fläche entfernen.

Almpersonal, das vorwiegend für die Milchverarbeitung zuständig ist

Fälschlich verwendeter Begriff für Einforstungsalm.

Almweide, die nicht in Koppeln unterteilt ist.

Bezeichnungen für Stall.

Almwege für den Viehtrieb.

Ausbreitung von Weideunkräutern (Farn, Ampfer, Germer, …), verholzten Gewächsen (Wacholder, Alpenrose, Schwarzbeere, …) bis hin zu forstlichen Bewuchs (Fichte, Lärche, Latsche, …).

Parallel zu den Höhenschichtlinien verlaufende Viehsteige; bilden sich durch Beweidung steiler Flächen.

Weidenutzung im Wald, ursprünglich vor allem auf Schlägen und Blößen.

Ein lockerer Almwaldbestand, der z. B. bei einer Trennung von Wald und Weide als Schutz oder Landschaftselement stehen bleibt.

Weideperiode [in Tagen]

Vom Almeigentümer/Almbewirtschafter gegen Entgelt aufgenommenes Fremdvieh.

Quelle: © Land OÖ

Eine lange Geschichte

mit einer Menge Tradition

Genauso vielfältig, spannend und einzigartig wie Oberösterreichs Almen ist auch ihre Bedeutung im historischen Kontext. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise von den Anfängen in der Steinzeit, über die turbulenten Entwicklungen im Mittelalter und in der Neuzeit bis hin zu der heutigen, sehr geschätzten Position mitten in unserer Gesellschaft.

Die Almwirtschaft zählt zu den ältesten Wirtschaftssystemen in Mitteleuropa. Schon der Name der Alpen (Alpe = Alm) sagt einiges aus. Nach neuesten Forschungen wird das Gebiet der Lackenmoosalm im Dachsteingebiet, Oberösterreichs höchste Alm (2005 m), als älteste bekannte Almsiedlung Europas bezeichnet (8000 bis 2000 Jahre v. Chr.). In einer Art Staffelwirtschaft wurde auf den Berghängen nomadenähnlich gesiedelt, während die Täler noch unbewirtschaftet und unwirtlich waren. Als gesichert gilt am Dachstein eine 4000-jährige Dauerbesiedelung seit der Spätbronzezeit (14. Jhdt. v. Chr.). Der Hauptantrieb für die frühe Weidenutzung, also Versorgung auf diesen Höhen, lag im frühkeltischen Bergbau. Zudem herrschte bis zur Völkerwanderungszeit ein warmes Klima. Während der durchaus föderativen Oberherrschaft Roms (bis 400 n. Chr.) wurde von unseren Vorfahren Rinderzucht betrieben, römische Schreiber berichten „vom Milchreichtum der norischen Kühe“. Große Weideflächen im Hochgebirge hatten der Almwirtschaft zu dienen, Salz- und Erzbergbau florierten. Aus dieser Zeit stammen die Funde von vier Hallstätter Almglocken aus Bronze.

Im frühen Mittelalter begann die organisierte Landnahme durch die konsolidierten germanischen Königreiche und Herzogtümer. Den – durchwegs „freien“ – Siedlern und Bauern wurde das Recht eingeräumt, das benötigte Holz aus den umliegenden Wäldern zu nehmen und brachliegende Weiden zu benutzen. So entstanden neben dem Einzeleigentum (Herrschaftsbesitz) die „Allmenden“ mit ihren gemeinschaftlichen Nutzungsregelungen. Im Spätmittelalter begann ein sozialer und ökologischer Abstieg. Immer mehr Wald wurde nicht nur zur Gewinnung von Almen und Weideflächen gerodet. Der Bergbau – Eisen in den Eisenwurzen und Salz im Salzkammergut – verschlang Unmengen an Holz. Ein rapider Bevölkerungszuwachs und der daraus resultierende größere Viehbestand hatten ihrerseits eine unkontrollierte Landnahme, Nutzung oder Rodung nach sich gezogen. Darauf reagierten die Obrigkeiten mit strengen Waldordnungen – unter Androhung schwerer Strafen. Holznutzung und Jagd fielen an die Grundherren, während den „kleinen Leuten“, wie die zunehmend „unfrei“ gewordenen Bauern genannt wurden, Weide- und Holzbezugsrechte verblieben. Ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis war die Folge. Auf der Herrschaftsseite der Holzbedarf, der Bedarf nach Arbeitskräften und deren Versorgung mit Nahrung – auf der Seite der Unfreien die Notwendigkeit zum Zuverdienst sowie das Ringen um genug Futterbasis für das Vieh. Es kam zu unvermeidlichen Konflikten, die Bauernkriege (1525/26, 1626/32) waren die logische Folge der Fortschreibung der sozialen Ungerechtigkeiten. Interessant ist dazu ein markanter Klimaeinbruch ab dem Jahr 1580 festzustellen, die Eiseskälte des sogenannten „Fernaustadiums“. Und trotzdem: Die Vorläufer des heutigen Einforstungsrechts, auch „Servitut“ genannt, nahmen konkrete Gestalt an und „Urbarien“ entstanden. Das „Urbar“ war das erste schriftliche Abkommen zwischen „Herren“ und seinem Ge-„Hörigem“ (= Leibeigener). Es schrieb fest, dass der „Ursasse“, der das Land gerodet, also urbar gemacht hatte, Rechte (Weidenutzung, Holzentnahme) und Pflichten (z. B. der „Käsedienst zu Michaeli“ am 29.9. an kirchliche Herrn) hatte. Ein – frei wiedergegebener – Text aus den Bauernkriegen hatte wohl auch dazu beigetragen: „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“ Die Almwirtschaft erlebte danach im 17. und 18. Jahrhundert eine Hochblüte. Durch anhaltende kalte Sommer wurden jedoch ab 1800 sehr hochgelegene Almen, wie jene historischen am Dachsteinplateau oder im Toten Gebirge, aufgelassen.

Der längst fälligen „Bauernbefreiung“ – zuwege gebracht vom jüngsten Deputierten des Reichstags im Juli 1848, Hans Kudlich – schlug mit den Revolutionswirren eine günstige Stunde. Geradezu prompt wurde nach fünf Wochen den Bauern der „Besitzanspruch auf Grund und Boden dekretiert“. Das revoltierende städtische Bürgertum musste im Oktober auf die Hilfe der dankbaren Bauern verzichten. Durch die neue Verfassung waren auch die Rechtsverhältnisse neu zu ordnen. Im Servitutsrecht hörten die Nutzungsrechte als solche auf zu bestehen und wurden entweder durch Grundstücke oder durch Geld einmalig abgelöst. Wenige Bauern hatten die Geldmittel dazu. Es folgte das Kaiserliche Patent von 1853, welches die Rechte definierte. „Regulierungserkenntnisse“ von 1860 – 1867 sind Urkunden, die noch heute die Grundlage für Holzbezug, Streunutzung und Weidenutzung bilden. Sie sind weit verbreitet im Salzkammergut und nicht unbedeutend im Gebiet der Eisenwurzen. Während im Salzkammergut Servitutsalmen überwiegen, finden sich z. B. im Ennstal nur noch wenige Almen, wo Eigentum und Weideberechtigung nicht in einer Hand sind. 1999 wurde der Begriff „Servitut“ durch „Einforstung“ ersetzt, er lebt aber im Sprachgebrauch – und dies also seit fränkisch-bayrischer Zeit – fort.

Im Jahr 1921 wurde ein „OÖ. Gesetz zum Schutz der Almen (…)“ erlassen, Almkataster wurden angelegt und Förderungsaktionen ins Leben gerufen. Almen dienten der Ernährungssicherung in den Hunger- und Notzeiten bis nach 1945. In der Rationalisierungswelle nach 1950 wurden die Almen allerdings recht nachlässig behandelt. Sie wurden nicht mehr bestoßen, verwaldeten oder wurden aufgeforstet. Durch die rasche Technisierung der Landwirtschaft wurden die Almen „links oben“ gelassen. Die traditionelle Form des Auftriebs der gesamten Vielfalt an Viehgattungen und vor allem der Melkkühe wurde meist aufgegeben. Mit Einführung der Alpungsprämie für aufgetriebenes Vieh und gezielten Förderungen des Landes OÖ konnte diese Entwicklung jedoch gerade in den letzten Jahren erfolgreich umgekehrt werden!eine Hochblüte. Durch anhaltende kalte Sommer wurden jedoch ab 1800 sehr hochgelegene Almen, wie jene historischen am Dachsteinplateau oder im Toten Gebirge, aufgelassen.

Biodiversität

Tier- und Pflanzenvielfalt auf Almen

Unsere Almen sind, was die Artenvielfalt betrifft, ein essenzieller Gegenpol zu immer stärker dominierenden Graslandschaften. Deshalb gilt es vor allem die Almbauern, die sich um die Bewirtschaftung der Almen kümmern, nachhaltig zu fördern. Nur so kann der Rückgang wertvoller Tier- und Pflanzenarten verhindert und die hohe biologische Diversität erhalten werden.

In besonders abgedichteten Dolinen bilden sich auf Almböden fischfreie Kleingewässer. Sie stellen wertvolle Lebensräume für Amphibien und viele Libellenarten dar.

Almen sind in Oberösterreich meist inselartige Lichtungen im Wald. Sie bieten einigen besonderen Vogelarten letzte Rückzugsräume, die in vom Menschen übernutzten Talräumen zunehmend verloren gehen.

Moore sind in den Kulturlandschaften häufig die letzten natürlichen bis naturnahen Lebensräume. Für Pflanzen verfügbare Nährstoffe sind in den sauren Nieder- und den regenwasserversorgten Hochmooren Mangelware. Nur sehr spezialisierte Pflanzen und Tiere können diese Extremstandorte als Lebensraum nutzen.


Quelle: © Land OÖ

Almrosen auf der Rottalalm


Quelle: © Land OÖ

Bayrischer Enzian


Quelle: © Land OÖ

Breitblättriger Enzian


Quelle: © Land OÖ

Almblumenwiese

Almkulinarik mit den OÖ Seminarbäuerinnen

Ob süße flaumige Bauernkrapfen, mollige Rahmsuppn`, herzhafte Käsespätzle, würziges Blunzn´göstl frisch aus der Pfanne, Omas Specklinsen, knuspriges Bauernbrot mit Kochkäse uvm. – die Seminarbäuerinnen der Landwirtschaftsammer verraten einige ihrer herzhaften Almrezepte. Echter Genuss liegt in der Einfachheit und hat seine Wurzeln in der Tradition und Regionalität. Wandern in OÖ macht Appetit! Die Landwirtschaftskammer OÖ wünscht Mahlzeit und eine herrliche Almzeit!

Seminarbaeuerinnen

Praktische Kochkurse

Komm und koch mit den Seminarbäuerinnen!

Denn, jeder kann kochen! Ob Brotbacken, flotte Hausmannskost, Gemüse fermentieren, Fisch richtig filetieren oder sogar selber Wust oder Käse machen – das variantenreiche Angebot bietet für jeden Geschmack einen köstlichen Kurs. Unser Kursangebot steht für traditionelles Lebensmittel-Handwerk, erprobte Rezepte, genauso wie für nachhaltige, moderne, unkomplizierte Alltagsküche. In köstlichen Koch- und Backkursen sowie Workshops geben die Seminarbäuerinnen mit Begeisterung und Leidenschaft ihre besten Rezepte und Praxistipps für Erwachsene und Kinder weiter. Für Gruppen, ob Firmen oder andere kochbegeisterte Runden organisieren wir gerne Angebote zu Wunschterminen und -orten.
Infos: www.seminarbaeuerinnen-ooe.at

Cookinare – online Kochen lernen!

Für alle die gerne im sicheren Hafen des eigenen Küche daheim kochen wollen, gibt es ein buntes Potpourri an lukullischen interaktiven Online-Kochkursen, den sogenannten Cookinaren. www.cookinar.at

Erdäpfelgulasch_Tobias Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Erdäpfelgulasch

Die Erdäpfel können saisonal mit Gemüse ergänzt werden, zu den Frankfurtern dürfen auch einmal Debreziner Würste.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: gut machbar

Zutaten für 4 Portionen:
800 g Erdäpfel, mehlig
3 Stk. gelbe Zwiebeln
Öl
2 EL Paradeismark
2 Stk. Knoblauchzehen
2 EL Paprikapulver, edelsüß
Essig
1 l Wasser
Majoran
2 TL Kümmel
Zucker
2 Stk. Lorbeerblätter
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
300 g Frankfurter

Zubereitung:

  • Erdäpfel schälen und in Würfel schneiden.
  • Zwiebel fein hacken, in Fett goldgelb anrösten, Tomatenmark beigeben und gut durchrösten.
  • Dann gehackten Knoblauch und Paprikapulver zugeben – nochmals kurz durchrösten, mit Essig ablöschen und mit ca. 2/3 des Wassers (es kann auch Suppe verwendet werden) aufgießen.
  • Gewürze und Erdäpfelstücke dazugeben.
  • Auf kleiner Flamme köcheln lassen und dabei immer wieder umrühren. Bei Bedarf noch Flüssigkeit nachgießen
  • So lange kochen, bis die Erdäpfel weich sind und der Saft durch die Erdäpfelstärke cremig-sämig ist.
  • Sollte die Sauce zu dünn sein, einfach mit etwas Stärkemehl (mit kaltem Wasser anrühren) binden.
  • Wurst in Scheiben bzw. Stücke schneiden.
  • Zum Gulasch geben, kurz mitkochen, abschmecken und servieren.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Erdäpfelkäse_Veronika Brudl

© Veronika Brudl/www.hofkueche.at

Erdäpfelkas

Dieser Aufstrich-Klassiker schmeckt auf einem frischen Schwarzbrot am besten. Statt Creme fraiche kann auch Rahm oder Topfen verwendet werden.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: einfach

Zutaten:
3 Stk. Erdäpfel, mehlig, gekocht
1 EL Butter, weich
125 g Sauerrahm
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
frische Kräuter

Zubereitung:

  • Erdäpfel waschen und mit der Schale weichkochen bzw. dämpfen.
  • Abseihen und schälen.
  • Die geschälten Erdäpfel mit einem Erdäpfelstampfer zerdrücken oder durch eine Erdäpfelpresse drücken.
  • Man kann die warmen gekochten Erdäpfel auch mit einer Gabel zerdrücken.
  • Nun die weiche Butter in die warme Erdäpfelmasse einrühren und – wenn die Masse überkühlt ist – den Sauerrahm untermischen.
  • Mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken und fertig ist der selbstgemachte Erdäpfelkäse.
  • Schmeckt köstlich auf knusprigem Bauernbrot mit frischen Kräutern (Schnittlauch, Kresse etc.).

Tipp:
Wer möchte, kann den Erdäpfelkäse mit etwas Schlagobers verfeinern.

Quelle: © LK OÖ/Veronika Brudl

Specklinsen_Tobias Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Specklinsen

Tellerlinsen müssen eingeweicht werden und haben eine längere Kochdauer, bei Berg- oder Belugalinsen entfällt das Einweichen, sie werden beim Kochen auch schneller weich.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: gut machbar

Zutaten für 4 Portionen:
200 g Linsen
1 Stk. gelbe Zwiebel
Öl
1 EL Paradeismark
2 EL Mehl
250 ml Gemüsesuppe
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
2 Stk. Knoblauchzehen
Thymian
Bohnenkraut
Senf
Apfelessig
140 g gewürfelter Speck
frische Kräuter

Zubereitung:

  • Getrocknete Linsen in ein Sieb geben und gründlich abspülen.
  • Zwiebel fein hacken und in Öl leicht anrösten.
  • Tomatenmark beigeben und kurz weiterrösten.
  • Mehl beigeben, nochmals gut durchrösten.
  • Mit Fond bzw. Suppe aufgießen, aufkochen lassen, gut durchrühren und die Linsen beigeben.
  • Die Linsen kochen bis sie weich sind, mit Salz, Pfeffer , gehacktem Knoblauch und Kräutern würzen und mit Essig und Senf abschmecken.
  • Speck in Würfel schneiden, in einer Pfanne anrösten und gegen Ende der Garzeit zur Linsensauce geben.
  • Anrichten und mit Semmelknödel oder alternativ mit knusprigem Baguette servieren.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Bauernkrapfen_LKOOe_Maria_Schönleitner

Quelle: © LK OÖ/Maria Schönleitner

Bauernkrapfen

Wer glaubt, dass man Bauernkrapfen nur süß genießen kann, der irrt: sie schmecken auch mit Sauerkraut oder Selchfleischtopfen.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: gut machbar

Zutaten (für ca. 20 Stück):
1,3 kg Mehl
0,5 TL Salz
Zitronenschalen, unbehandelt
1 Pkg. Puddingpulver, Vanille
1 Pkg. Vanillezucker
1 EL Staubzucker
1 Schuss Rum (38 %)
Rosinen
3 Stk. Eier
2 Stk. Eidotter
1 Pkg. Frischhefe
0,5 l Milch
350 ml Mineralwasser

Zubereitung:

  • Alle Zutaten zu einem eher weichen Teig schlagen.
  • Germteigschüssel verschließen und den Germteig ca. 30-40 Minuten rasten lassen.
  • Anschließend 20 Krapfen schleifen und zugedeckt noch einmal rasten lassen.
  • Krapfen in heißem Fett goldgelb backen.
  • Auf Küchenkrepp gut abtropfen lassen.
  • Fertige Bauernkrapfen in der Mitte evtl. mit Marmelade füllen und anzuckern.

Quelle: © LK OÖ/Andrea Hintenberger, Seminarbäuerin im Bezirk Rohrbach

Pofesen_LKOOe_Maria_Schönleitner

Quelle: © LK OÖ/Maria Schönleitner

Pofesen

Altbackene Semmeln finden hier feinste Verwendung. Zur Abwechslung kann man verschieden Marmeladen ausprobieren.

Kochdauer: Schnell gekocht (bis 30 Minuten)
Schwierigkeit: einfach

Zutaten:
8 Stk. Semmeln
Powidl
6 Stk. Eier
Salz
Fett
Zimt, gemahlen
Staubzucker

Zubereitung:

  • Semmeln werden in Schnitten geteilt und je 2 Stück mit Powidlmarmelade und etwas Zimt zusammengesetzt.
  • Nun wendet man die Schnitten in schwach versprudeltem, gesalzenem Ei und bäckt sie in heißem Fett rasch beidseitig goldbraun.
  • Überzuckert noch heiß servieren.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Blunzengröstl_Tobias Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Blunzengröstl

Blutwurst ist eine der ältesten Wurstarten. Das „Armeleuteessen“ von früher findet man heute sogar in feinen Restaurants.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: einfach

Zutaten für 4 Portionen:
500 g Erdäpfel, gekocht
500 g Blutwürste
2 Stk. fein gehackte Zwiebeln
2 Stk. Knoblauchzehen
Öl
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
Majoran
frische Kräuter
geriebener Kren

Zubereitung:

  • Die Blutwürste häuten und in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden.
  • Erdäpfel schälen und ebenfalls in Scheiben (ca. 1/2cm) schneiden.
  • Zwiebel feinwürfelig schneiden und Knoblauch fein hacken.
  • In einer Pfanne Fett erhitzen, Zwiebel hell anrösten, Erdäpfelscheiben beigeben, mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen und goldbraun braten.
  • Blunzenscheiben beigeben, nochmals gut durchrösten, anrichten und mit frisch geriebenem Kren und Kräutern bestreuen.
  • Als Beilage schmecken Sauerkraut, warmer oder kalter Krautsalat, Stöckelkraut oder Radisalat.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Abkochter_Tobias Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Abkochter (Kochkäse)

Schmeckt hervorragend auf einem frischen, knusprigen Bauernbrot.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: gut machbar

Zutaten:
100 ml Milch
100 g Quargel
250 g Magertopfen
Salz
Kümmel
40 g Butter
1 Stk. Eidotter

Zubereitung:

  • 100 ml Milch erwärmen (75 – 90 °C).
  • 100 g Quargel (3 Scheiben) etwas zerkleinern und in der Milch unter ständigem Rühren schmelzen lassen.
  • Nun 250 g Magertopfen (trockener Topfen bzw. Bröseltopfen), Kümmel und Salz nach Geschmack beigeben.
  • Wer es etwas vollmundiger mag, kann 30-50 g Butter zur Masse geben.
  • Die Masse unter Rühren schmelzen lassen – das dauert 3-5 Minuten.
  • Achtung: Es heißt zwar Kochkäse bzw. „Abkochter“, jedoch sollte die Masse nicht kochen!
  • Wer eine schöne Gelbfärbung möchte, kann zuletzt noch 1-2 Eidotter unterrühren.
  • Wenn der Kochkäse eine zähflüssige Konsistenz hat, wird die warme Masse in Keramik- oder Glasschüsseln gefüllt und gekühlt.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Mostland_Pfanne_LKOOe_Evelyn_Puchner

Quelle: © LK OÖ/Evelyn Puchner

Oö. Mostlandl Pfanne

Dieses herzhafte Pfannengericht harmoniert hervorragend zu oberösterreichische Moste.

Kochdauer: mittel (30-60 Minuten)
Schwierigkeit: gut machbar

Zutaten für 4 Portionen:
350 g Schweinsfilets
Gemüse der Saison
Birnenedelbrand
125 ml Most
Cayennepfeffer
Knoblauch
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
frische Kräuter

Zubereitung:

  • Schweinsfilet in feine Streifen oder Scheiben schneiden.
  • Im vorgeheizten Wok scharf anbraten (evtl. portionsweise), salzen und pfeffern.
  • Geschnittenes Gemüse beigeben (je nach Garzeit), kurz mitrösten lassen (es soll alles noch knackig sein).
  • Einen Schuss Birnenschnaps beigeben und flambieren.
  • Mit Most ablöschen und mit den Gewürzen abschmecken.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Käsespätzle_Tobias Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Käsespätzle

Mit Speck oder verschiedenen Wurstresten wird dieses Gericht auch zur Leibspeise von Fleischessern.

Kochdauer: kurz (bis 30 Minuten)
Schwierigkeit: einfach

Zutaten für 4 Portionen:
500 g Mehl (glatt)
4 Stk. Eier
200 ml Wasser
1 EL Butter
Salz
2 Stk. gelbe Zwiebeln
Mehl
Öl
250 g geriebener Hartkäse
2 EL Butter
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
Schnittlauch

Zubereitung:
Spätzle:

  • 500 g Mehl, 4 Eier, 200 ml Wasser, 1 EL Butter und etwas Salz zu einem geschmeidigen Teig abschlagen.
  • Reichlich Salzwasser aufkochen und Teig mit einem im Fachhandel erhältlichen Spätzlehobel ins Wasser drücken.
  • Aufkochen lassen, zwischendurch umrühren – kurz ziehen lassen – mit Lochschöpfer aus dem Wasser heben bzw. abseihen.

Fertigstellung:

  • Zwiebel in Ringe schneiden, gleichmäßig mit etwas Mehl bestauben und diese in heißem Öl knusprig gold-braun backen.
  • Die abgetropften Spätzle in eine feuerfeste Pfanne oder Schüssel füllen, geriebenen Käse untermischen, mit etwas flüssiger Butter übergießen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und im vorgeheizten Rohr bei 180°C 3-5 Minuten backen.
  • Alternativ in einer Pfanne auf der Herdplatte erhitzen bis der Käse geschmolzen ist.
  • Vor dem Servieren mit Zwiebelringen garnieren und mit Schnittlauchröllchen bestreuen.

Quelle: © LK OÖ/Monika Selinger, Seminarbäuerin im Bezirk Wels, Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Rahmsuppe-MW_1800_MH900_Q90_V150-Foto-Tobias_Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Rahmsuppe

Übrig gebliebene Sauermilch oder Buttermilch können Rahm und Schlagobers ersetzen – eine perfekte Resteverwertung also.

Kochdauer: kurz (bis 30 Minuten)
Schwierigkeit: einfach

Zutaten:
1 l Wasser
1 TL Kümmel
Apfelessig
Salz
170 ml Milch
170 ml Sauerrahm
170 ml Schlagobers
2 EL Mehl
Knoblauch
Schwarzbrotwürfel
Schnittlauch

Zubereitung:

  • Wasser mit Kümmel und Salz aufkochen.
  • Für das Rahmgmachtl alle Zutaten gut versprudeln.
  • Diese Mischung mit einem Schneebesen in das kochende Wasser einrühren.
  • Aufkochen lassen, abschmecken und vor dem Servieren mit Brotwürfeln und frischem Schnittlauch bestreuen.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Ritschert_Tobias Schneider-Lenz

Quelle: © Tobias Schneider-Lenz

Ritschert

Nach einer langen Wanderung gibt dieser deftige Eintopf mit Geselchtem und Bohnen wieder neue Kraft.

Kochdauer: Gut Ding braucht Weile (länger als 60 Minuten)
Schwierigkeit: gut machbar

Zutaten:
200 g Rollgerste
150 g Bohnen
1 Stk. gelbe Zwiebel
2 Stk. Knoblauchzehen
1 EL Butterschmalz
300 g Selchfleisch
1500 ml Gemüsesuppe
250 g Wurzelgemüse
Lorbeerblätter
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
Liebstöckel
Bohnenkraut
Salbeiblätter
Petersilie

Zubereitung:

  • Bohnen über Nacht in reichlich Wasser einweichen.
  • Geselchtes (Ripperl, Stelze, Bauchfleisch) in Wasser bzw. Gemüsefond weichkochen – dauert je nach Fleischstück 1/2 bis 1,5 Stunden.
  • Fleisch herausnehmen und beiseitestellen.
  • Zwiebel und Knoblauch fein hacken.
  • Zwiebel in Butterschmalz glasig anrösten, Knoblauch beigeben und mit Selchfleisch-Gemüsefond aufgießen.
  • Die abgetropften Bohnen mit Rollgerste und Lorbeerblatt dazugeben und weichkochen.
  • Inzwischen Wurzelwerk (Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Porree etc.) in Würfel schneiden.
  • Ca. 15 Minuten vor Ende der Kochzeit, wenn Rollgerste und Bohnen fast durchgekocht sind, das Gemüse beigeben. Bohnenkraut, Maggikraut und Salbei fein hacken und noch ganz kurz mitkochen.
  • Vor dem Servieren mit frischer gehackter Petersilie bestreuen.

Quelle: © Seminarbäuerinnenrezept Landwirtschaftskammer OÖ

Wissenswertes für Bewirtschafter

Quelle: © Oberösterreich Tourismus GmbH / Robert Josipovic